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Glossar, 2. Seite


Jeder Mensch zum Beispiel ist eine morphische Einheit, so Rupert Sheldrake. In und um den Menschen herum besteht ein morphisches Feld, das im stetigen Wandel das Jetzt repräsentiert und die Struktur und Aktivitätsmuster des Menschen organisiert. Dieses morphische Feld des gegenwärtigen Augenblicks geht in Resonanz mit Feldern aus seiner eigenen Vergangenheit, aber auch mit Feldern von ähnlichen Menschen oder mit übergeordneten Feldern aus seiner Familie, seiner Kultur, seiner Nationalität bis zurück zu den Urmenschen.

Diese Felder wirken wie ein Gedächtnis, sie sind von Zeit und Raum unabhängig und sie können auf unsere gegenwärtigen Verhaltensmuster Einfluss nehmen, wenn wir mit ihnen in Resonanz sind.

Rupert Sheldrake geht davon aus, dass es so etwas wie ein Ur-Feld des Universums gibt: "den schöpferischen Ursprung". Aber mit unserem normalen Denken kommen wir hier an unsere Grenze. Er sagt weiter: "Nur Glaube, Liebe, mystische Einsicht, Kontemplation, Erleuchtung oder göttliche Gnade geben uns die Möglichkeit, diese Grenzen zu überschreiten."

Wir können davon ausgehen, dass alle Ereignisse und Begebenheiten im Leben eines Menschen, die einmal waren oder gerade sind - Kriegserlebnisse, Tod eines Familienangehörigen, Abtreibung, Ehebruch, emotionaler oder sexueller Missbrauch, Unrecht, seelische Verletzungen aber auch Erfolgserlebnisse oder besondere Glücksmomente usw. - durch ihr spezifisches Schwingungsmuster mit einem bestimmten Feld in Resonanz gehen und somit im Gedächtnis des Feldes festgeschrieben werden oder sind.

Wenn diese oben genannten Ereignisse in einer Familie mit einem Tabu belegt sind oder einfach darüber nicht gesprochen wird, können diese Schwingungsmuster durch morphische Resonanz mit der Familienvergangenheit an die nächste Generation vererbt werden. Genauso kann es sein, dass ein Mensch, der seine Vergangenheit verleugnet, sie nicht anschaut und das Geschehene nicht würdigt, durch die Resonanz mit dem Feld seiner eigenen Vergangenheit immer wieder in Lebenssituationen gerät, die mit diffusen Gefühlen verbunden sind und manchmal wie Hindernisse im Leben empfunden werden. Aus der Gestaltpsychologie kennen wir die Beobachtung, dass jedes Ereignis einen Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende hat, jeweils verbunden mit den dazugehörigen Gefühlen. Da wir aber meist mehrmals in unserem Leben - oft auch schon in der Kindheit - unsere Gefühle bei verletzenden Geschehnissen abspalten mussten, um emotional zu überleben, scheinen manche Begebenheiten kein Ende zu haben und sind vergleichbar mit "offenen Wunden". Das Schwingungsmuster dieser offenen Wunden ist in unserem morphischen Feld gespeichert und ähnelt manchmal dem Schwingungsmuster von Ereignissen in unserem gegenwärtigen Leben. Dadurch kann ein Resonanzphänomen auftreten und den Menschen in seinem Lebensausdruck einengen.

In der Aufstellungsarbeit gehen wir nun ganz bewusst mit dem Feld in Resonanz, das mit dem Anliegen oder dem Thema das uns beschäftigt, verbunden ist und unser Leben oft auf leidvolle Weise beeinflusst.

Nachdem die Aufstellerperson ihr Anliegen benannt hat, werden von ihr die Personen, Krankheiten, Gefühle, Anteile oder Blockaden, die aufgestellt werden sollen, kurz beschrieben. Schon während der Einführung spüren die StellvertreterInnen nach, wozu sie sich hingezogen fühlen und was sie stellvertreten wollen. Auch die Aufstellerperson wird stellvertreten.

Jetzt beginnt die eigentliche Aufstellungsarbeit. Die aufstellende Person beobachtet diesen Prozess ohne einzugreifen. Erst gegen Ende der Aufstellung wird sie mit der stellvertretenden Person ausgewechselt und nach ihrem Befinden befragt. Das stille Beobachten des Prozesses und das darauffolgende direkte Erleben des Schwingungsfeldes führen meist zu einer intensiven Annahme dessen, was geschehen ist.

Die stellvertretenden Personen dienen dem morphischen Feld, tauchen in das spezifische Schwingungsmuster ein, lassen sich führen und stellen es dar, indem sie sich auf einen von ihnen gewählten Platz im Raum im Verhältnis zu den anderen StellvertreterInnen platzieren. Es sind dazu keine besonderen Kenntnisse erforderlich, es ist aber von Vorteil wenn die StellvertreterInnen feinfühlig sind und sich von ihrem Höheren Selbst führen lassen können. Die stellvertretenden Personen nehmen ihren Körper und ihr Befinden wahr, sie spüren Impulse, Bedürfnisse und Wünsche und sprechen sie aus. Es ist auch möglich, dass während des Prozesses eine Verwandlung eines stellvertretenden Teiles oder einer stellvertretenden Person stattfindet. Der Platz im Raum kann gewechselt werden, es ist auch möglich sich hinzulegen oder sich abzuwenden, auf einen Stuhl zu steigen oder den Raum zu verlassen, je nach Befinden. Von den aufgestellten Personen oder Teilen können zum Abschluss der Aufstellung auch intuitive, vom Herzen kommende Botschaften für die Aufstellerperson ausgesprochen werden.

Die Leiterin widmet sich einerseits dem aufgestellten Schwingungsfeld indem sie die einzelnen StellvertreterInnen nach ihrem Befinden befragt und sich von der Dynamik des Prozesses führen lässt. Andererseits ist sie Beobachterin und Impulsgeberin und hält den Zusammenhang der Aufstellung in ihrem Bewusstsein.

All dies dient dazu, dass sich das Feld entfalten kann und uns Klarheit bringt in Bezug zu unserer eigenen Vergangenheit oder der Familienvergangenheit oder der unserer Ahnen bzw. des aufgestellten Themas. Mit Gottes Gnade und mit Hilfe des Feld - Gedächtnisses kommt die Wahrheit ans Licht. Die aufstellende Person kann sie anschauen, sich mit den abgespaltenen Gefühlen oder Anteilen wieder verbinden und das Geschehene würdigen.

Es kann eine Zeit der Trauer und des Schmerzes folgen, dann wird es aber meist leichter und die "Wunde" kann heilen. Der nächste Lebensschritt kann folgen.

Da die Aufstellungsarbeit auf einer Ebene stattfindet, die für uns heutige Menschen eher außergewöhnlich ist, erfordert sie besondere Achtsamkeit und Sorgfalt. Als leitende Therapeutin stelle ich meine Aufstellungsarbeit deshalb in einen Rahmen, der den daran teilnehmenden Menschen einen größtmöglichen Schutz bietet, an dieser Arbeit keinen Schaden zu nehmen und nach der Arbeit wieder gut in ihre eigene Identität zu finden.

Die eigentliche Aufstellungsarbeit ist eingebettet in ein Anfangs- und ein Abschlussritual. Die Gesamtdauer der Aufstellung kann bis zu eineinhalb Stunden betragen.

Manche Aufstellungen müssen unterbrochen werden, weil die Seele der aufstellenden Person Zeit braucht, um die bisherigen Erkenntnisse aus der Aufstellung zu verarbeiten. Gegebenenfalls wird die Aufstellung zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen und weitergeführt. Dabei ist es möglich, dass das Thema nicht mehr genau dasselbe ist.


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Das Anfangsritual:

  • Wir beginnen mit einer Herzmeditation und einer
    anschließenden Eingangsrunde aller Teilnehmenden
  • Wir tanzen einen griechischen Einweihungstanz
  • Ich spreche meinen Spruch zur Aufstellungsarbeit:


"Das Liebende Sein in seinem stetigen Wandel und die weisheitsvolle und kraftspendende Mutter Erde stärken, schützen und führen uns jetzt.

Wir sind in der Klarheit und wir lassen die Aufstellung entsprechend unseren Kräften und unserer Entwicklung geschehen.

Wir gehen in Resonanz mit dem Anliegen von ........ (Name) und öffnen uns für das Schwingungsfeld der reinen Liebe.

Dankbarkeit breitet sich in unseren Herzen aus. Reine Liebe durchströmt und umhüllt uns, wir sind eins in der Liebe. All dies geschieht zum Wohle von ........ (Name) und von uns allen."


Danach benennt die aufstellende Person ihr Anliegen.


Das Abschlussritual:

Wir bilden einen Kreis, verbinden uns mit der Kraft der Erde und dem Licht des Himmels und den Menschen, die im Kreis stehen und nehmen bewusst jeden Atemzug in uns wahr.

Ich frage, ob die aufstellende Person noch eine Botschaft von den Stellvertretungen hören möchte. Wenn ja, ist jetzt die Möglichkeit dazu.

Danach geht jede Stellvertreterin einzeln in den Kreis und sagt: "Ich bin nicht (Name der Stellvertretung), ich bin z. B. Susanne (den richtigen Namen)"

Die im Kreis Stehenden sagen darauf: "Hallo z. B. Susanne ( den richtigen Namen), herzlich willkommen!"

Wir stellen unsere Kerze wieder in die Mitte, singen zusammen ein Lied und verabschieden uns voneinander.


Rückblick und Vorblick unseres Kreises

Wir begannen im Januar 2008 mit unserer Aufstellungsarbeit. Die Kerngruppe umfasst sieben Frauen. Während der vergangenen Jahre durften wir viele Erfahrungen sammeln, was manchmal auch dazu geführt hat, dass wir Vorgehensweisen geändert haben. Unser Anliegen, den Schluss der Aufstellung für alle Anwesenden rund und heilsam zu gestalten, führte uns zur Transpersonalen Heilarbeit. "In der Liebe sein" ist eine Methode, die unserem Anliegen gerecht wird. Diese Heilarbeit wurde durch Gabriela Shinkara Kostak entwickelt und eingebracht. Eine ergänzende Broschüre zu dieser Methode ist in Bearbeitung.


Literaturhinweise:


  • Jeremy W. Hayward, 2006 "Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt"
  • Rupert Sheldrake, 2. Auflage 1990 "Das Gedächtnis der Natur"
  • Bertold Ulsamer, München 1998 "Ohne Wurzeln keine Flügel"
  • Gunthard Weber: Heidelberg 1998 "Zweierlei Glück"




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zuletzt aktualisiert: (J-M-T) 2024-07-10